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Vom Alltagsgegenstand zum Kunstobjekt

Die besondere Tonerde aus Yixing

In den Bergen um die Stadt Yixing verlaufen Flöze mit der begehrten Tonerde in bis zu 800 Metern Tiefe. Sie enthalten außer Silikaten einen hohen Anteil Eisenoxid, der den speziellen rötlichen Farbton verursacht, und bestehen hauptsächlich aus Quarz und Kaolin.

Arten und Verabreitungsvorteile der Yixing-Tonerde


Bei der Yixing-Tonerde wird zwischen drei farblich voneinander abweichenden Sorten unterschieden: Neben der verbreiteten purpurroten bis bräunlichen Zisha-Erde gibt es die heller rötliche und seltenere Zhusha-Tonerde und die weißliche Benshalü-Erde, die grau oder grünstichig ausfallen kann, beim Brennen jedoch hellbraun wird. Experten können das große Farbenspektrum durch spezielle Verfahren beim Brennen sogar noch erweitern, je nach den zugesetzten Inhaltsstoffen kann das Ergebnis von weiß über grau bis schwarz und von hellgelb über rot bis dunkelviolett ausfallen.

Alle diese Tonsorten lassen sich leicht formen, und wegen der minimalen Verkleinerung beim Brennen können die Werke fast in der gleichen Größe vorgefertigt werden, die sie im Ergebnis haben sollen. Außerdem kann Yixing-Tonerde wegen ihrer schuppigen Struktur Temperaturschwankungen besser ausgleichen als andere Tonarten, so dass sie seltener beim Brennvorgang zerspringt.

Die Gebrauchsvorteile der Yixing-Keramik: luftdurchlässig und wärmeisolierend


Der hohe Kaolingehalt des Materials sorgt dafür, dass der Ton beim Brennen trotz der extremen Temperatur von etwa 1200° C nicht „verglast“, sondern etwas luft- und wasserdurchlässig bleibt. Diese Porosität hebt die fertige Yixing-Keramik von anderem gebranntem Steingut ab, mit dem es in Festigkeit jedoch mithalten kann. Bei Pflanzgefäßen etwa zeigt sich der Vorteil darin, dass wegen der möglichen Feuchtigkeitsabgabe das Wurzelwerk nicht so schnell verfault. Und auch als Teegefäß kann eine Yixing-Kanne diesen Vorteil voll entfalten: der Tee kann darin „atmen“ und sein Aroma durch Sauerstoffaustausch günstig weiterentwickeln.

Da der Ton schlechte Eigenschaften als Wärmeleiter aufweist, wird eine Yixing-Kanne nicht so heiß wie ein Porzellangefäß, wodurch dem Benutzer verbrannte Finger erspart bleiben. Dafür hält es den Tee im Innern besonders lange warm.